Dr. med. Menko Schomerus

* 27. August 1862 in Marienhafe, Kreis Norden
+ 10. September 1934 in Walsrode

Seit 1891 in Walsrode, wirkte am Walsroder Kreiskrankenhaus, Vorsitzender des Ärztevereins und Vereins der Kassenärzte

Mitglied im Vorstand des Diakonie- und des Herbergsvereins von 1886 sowie im Vorstand der Kirchengemeinde Walsrode

Mitbegründer des Volksheims der Guttempler (1910 eingeweiht) und des Vereins für Kunst und Wissenschaft 1921.
 

Der am 27. August 1862 in Marienhafe/Kreis Norden als erstes von 14 Kindern des Arztes Cornelius Poppäus Schomerus geborene Dr. med. Menko Schomerus hat sich in vielerlei Hinsicht um Walsrode verdient gemacht. Neben seinem Wirken am 1894 eingeweihten Kreiskrankenhaus und als langjähriger Vorsitzender des Ärztevereins und Vereins der Kassenärzte gehörte der seit 1891 in Walsrode Tätige dem Vorstand der im Vorjahr durch die Äbtissin Therese von Plato ins Leben gerufenen Warteschule für Kleinkinder (einer Vorläuferin der Kita) an.

Nach der Jahrhundertwende förderte er die Guttempler-Bewegung, indem er sich zum Beispiel an der Initiative zur Errichtung des Volksheims beteiligte. Dieses Logenhaus der 1905 gegründeten Walsroder Guttemplergruppe „Graf Walo“ in der Wiesenstraße 14 wurde Ende August 1910 eingeweiht. Seit 2007 befindet sich dort eine Wohnstätte der Lebenshilfe Walsrode e.V. für Kinder und Jugendliche.
 
Ergänzend dazu war Dr. Schomerus im Vorstand des Diakonie- wie des Herbergsvereins von 1886 tätig. Diese Vereine lagen in den Händen der Kirchengemeinde, für deren Belange er sich im Kirchenvorstand einsetzte.
 
Aber auch dem kulturellen Bereich galt das Interesse von Dr. Schomerus. 1921 rief er, zusammen mit anderen Honoratioren der Stadt, den Verein für Kunst und Wissenschaft ins Leben. Als dessen erster Vorsitzender förderte er etwa zehn Jahre lang das kulturelle Bewusstsein der Walsroder. Diese dankten ihm, indem sie Dr. Menko Schomerus nach dessen Tod am 10. September 1934 in großer Anzahl die letzte Ehre erwiesen. Auch überregionale Zeitungen berichteten von seinem Ableben.
 
Sein Wohnhaus in der Langen Straße 22 kaufte 1935 die Stadt, um dort die Kreisleitung der NSDAP unterzubringen. Es wurde von dieser „Niedersachsenhaus“ genannt, war bei der Bevölkerung aber eher als „das braune Haus“ bekannt. In den 1970er Jahren erfolgte der Abriss des Gebäudes im Zuge der Errichtung eines neuen Rathauses samt Vorplatz. 
 
Quelle: Stephan Heinemann: Walsroder Straßen und ihre Namensgeber. Eine Sammlung von 67 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, Religion, Kunst und Kultur, Walsrode 2002.